Der hell- bis rotweizen gefärbte Hund mit dem charakteristischen Ridge, der zwei sich gegenüberliegende Wirbel (Crowns) haben muss, zeichnet sich durch einen eleganten, harmonischen und muskulösen Körperbau aus; er ist ausdauernd und schnell, aber von gelassenem Temperament. Rüden sollten eine Schulterhöhe von 63 bis 69 cm, Hündinnen von 61 bis 66 cm aufweisen.
Der Rhodesian Ridgeback besitzt eine vorzügliche Nase und Nervenstärke. Er ist jedoch ein spätreifer Hund, der erst mit 2–3 Jahren körperlich und seelisch voll entwickelt ist. Dafür bleibt er sehr lange lernfähig. Eine Besonderheit ist seine hohe Sensitivität, ein sechster Sinn für Gefahr.
Gerade sein sehr langsamer Reifungsprozess erfordert vom Halter große Geduld, um dem Welpen behutsam seine Entwicklung vom ausgelassenen Junghund zu einem ausgeglichenen erwachsenen Tier zu ermöglichen. Der Ridgeback hat sich ein hohes Maß an instinktgesichertem, in vielerlei Hinsicht an Wildtiere und ihre Scheu erinnerndes Verhalten bewahrt. Eine raubeinige, harte Haltung ist bei diesen sensiblen Tieren kontraproduktiv.
Mit ruhiger Freundlichkeit und sehr viel Einfühlungsvermögen ist der RR leicht zu erziehen und stellt durch ungewöhnliche Leistungen für seinen Führer ein besonderes Erlebnis dar. Kontaktarmut und verständnislose Härte, Ungeduld und Überforderung hingegen können diesen wertvollen Hund nachhaltig verstören. Jäger sind immer wieder überrascht, wie viel Zusammenarbeit und jagdliche Leistungen Ridgebacks ohne großen Ausbildungsaufwand von sich aus vollbringen.
Der RR ist kein Zwingerhund und benötigt den täglichen Umgang mit der gesamten Familie. Bestechend bei diesem so aktiven und feinfühligen Hund ist die hohe Reizschwelle, die geradezu königliche Gelassenheit, die er ausstrahlt.
Hervorstechende Merkmale des RR sind besonders Klugheit, Kraft, Mut, Geschwindigkeit, Treue und Anhänglichkeit; keine dieser Qualitäten hat bislang unter seiner Domestizierung gelitten. Der RR ist kein Hund für jedermann. Andererseits wird der RR jedem, der sich ehrlich um seine sachkundige Haltung und Führung bemüht, ein ergebener und zuverlässiger Begleiter sein, der in außergewöhnlichen Situationen zu außergewöhnlichen Reaktionen bereit und fähig ist.
Der Rhodesian Ridgeback (RR) ist die bislang einzige anerkannte, aus dem südlichen Afrika stammende Hunderasse mit einer zwischenzeitlich sehr langen Tradition als Jagd- und Wachhund.
Bereits im Jahre 1480 erwähnen erste portugiesische Berichte aus dem südlichen Afrika den Hund mit dem Rückenkamm, das einzige Haustier des Stammes der Hottentotten, als überaus brauchbar und treu. Auch in den Beschreibungen der Lebensbedingungen in Südafrika, die der Gelehrte Theal im Jahre 1505 verfasste, wird der Hottentotten-Ridgeback erwähnt.
Jahrhundertlang begleitete so der eher unscheinbare Hund, dessen Körper dem eines Schakals ähnelte, seinen Herrn im Kampf ums Überleben unter den harten Bedingungen eines Kontinents, auf dem der Mensch noch lange Zeit unter äußerst widrigen Bedingungen existieren musste. Der Hund war nicht nur ein zuverlässiger Wächter der Hütten und Herden, sondern kam auch vor allem bei der Jagd auf Löwen, die die Existenzgrundlage der Eingeborenen ständig bedrohten, zum Einsatz. Der Löwe wurde mit diesem Hund zu Stand gehetzt, so dass er mit den einfachen Waffen der Hottentotten erlegt werden konnte.
Die ersten Siedler am Kap erwähnen Mitte des 17. Jahrhunderts die Ridge tragenden Hunde und ihren großen Mut vor den Raubtieren. Die Einwanderer erkannten schnell die Überlegenheit des bodenständigen Hundes gegenüber ihren mitgebrachten europäischen Schlägen. Um dessen, insbesondere für die Jagd überaus wertvollen Eigenschaften für den Einsatz ihrer eigenen Hunderassen zur Verfügung zu haben, begannen sie mit Züchtungen und gezielten Einkreuzungen lange bewährter europäischer Rassen.
Hier ist vor allem der englische Bloodhound, der für die hervorragende Nase und die Größe des späteren Ridgebacks sorgte, zu nennen. Mit Sicherheit ist auch der Sloughi unter den Vorfahren des Ridgebacks vertreten. Von ihm hat der RR zweifellos das vorzügliche Auge und die Schnelligkeit.
Die wichtigsten Stationen der Zucht von den damaligen Ridgehunden zu den heutigen Ridgebacks sind für den afrikanischen Bereich:
Im Jahre 1879 brachte Charles Helm zwei Ridgehunde aus Swellendamm (Südafrika) nach Bulawayo, Rhodesien.
Einige Nachkommen dieser ursprünglichen Importe wurden später vom Großwildjäger Cornelius van Rooyen erworben. Aus dem Kern der Helm-Hunde baute er seine berühmte und sehr begehrte Meute auf, die zuerst bekannt war als van-Rooyen-Hunde, später als Löwenhunde und schließlich als Rhodesian Ridgebacks.
1922 wurde in Bulawaayo der Zuchtverband des Rhodesian Ridgeback gegründet. 1925 erkannte ihn die Kennel Union of South Afrika als reine Rasse an. Inzwischen ist der Rhodesian Ridgeback über die gesamte Welt verbreitet.
In Deutschland wurde Mitte der 70er Jahre gezielt mit der Zucht des Rhodesian Ridgeback begonnen. Vorher und nachher wurden jedoch auch immer wieder einzelne Hunde vielfach von Deutschen, die längere Zeit in Afrika gelebt und dort den Hund kennen und lieben gelernt hatten, importiert.